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Artenvielfalt fördern – Schöpfung bewahren – Gemeinsam aktiv werden

Hecken-, Ufer-, Feldgehölze

Als strukturanreichernde Elemente bieten Hecken- und Feldgehölze einer Vielzahl unterschiedlicher Arten einen Lebensraum. Die Gehölze wirken u.a. als Nahrungshabitat, Singwarte, Brutareal oder Überwinterungsort. Für die Eignung als Habitat z.B. für Gebüschbrüter ist ein dicht strukturierter Innenraum von Hecken wichtig.

Hecken, Ufer-, Feldgehölze
Hecken durchziehen blühende Rapsfelder

Mit ihrer oft linienförmigen Ausprägung dienen Hecken und Gebüsche der Vernetzung von Biotopen und verschaffen Wind- und Erosionsschutz. Strukturreiche Hecken filtern Lärm und Staub, was sie als Lebensraum noch attraktiver macht. Hinzu kommt die ästhetische Wirkung natürlicher Strukturen auf das Landschaftsbild. Die Kombination mit weiteren Strukturen wie Totholz, Lesesteinhaufen oder krautigen Säumen, vor allem innerhalb von Äckern, macht den Lebensraum noch hochwertiger.

Was ist zu tun?

  • Bei Beweidung: mindestens 20% der Gebüsche sollten vor Weidetieren geschützt werden, ggf. durch Auszäunung

  • Anlage / Erhalt krautiger Säume: Randstreifen ab 3 m Breite, vor allem am Südrand von Hecken

  • Heckenpflege: Seitenschnitt maximal einseitig und pro Jahr max. 50% des Bestandes. Optimal für Gebüschbrüter: abschnittsweise alle 10-20 Jahre auf den Stock setzen, dabei einzelne Solitärsträucher und –bäume sowie Totholz erhalten

  • Neuanlage von Hecken: auf Artenreichtum der Gehölze achten; Verbissschutz anlegen; ausreichend bewässern

Wirkung auf die Biologische Vielfalt

  • Vögel: Brut- und Nahrungshabitat z.B. für Goldammer, Neuntöter, Sperbergrasmücke

  • Säugetiere: Rückzugsraum z.B. für Feldhasen, Nahrungshabitat und Leitlinie bei Nahrungsflügen z.B. für Fledermäuse; Witterungsschutz und Schattenspender für Weidetiere

  • Insekten: Rückzugsraum und Überwinterungshabitat für z.B. erdbewohnende Käfer; windgeschütztes Mikroklima ist attraktiv für wärmeliebende Arten z.B. für Tagfalter; reichhaltiges Blütenangebot z.B. Wildbienen

  • Amphibien: Schutzort vor Fressfeinden z.B. für Grasfrösche

  • Biotopverbund: Vernetzungshabitat zwischen Biotopen

Geeignete Standorte

  • Gesamte Betriebsfläche, v.a. in ausgeräumten Landschaften; zwischen anderen Biotopen als Vernetzungselement

  • Nicht geeignet: Weiträumiges Feuchtgrünland mit Bedeutung für Wiesenvögel

Besonders sinnvoll in Kombination mit

Zur optimalen Förderung der biologischen Vielfalt sollte die Maßnahme bestmöglich auf den jeweiligen Standort und auf die dort (potentiell) vorkommenden Arten abgestimmt sein. Fachkundige Naturschutzberater*innen unterstützen Sie dabei gern!

Hier finden Sie weitere Links und Downloads zu konkreten Naturschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft >>
Aktiv
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