Der Anbau von Feinleguminosen wie Klee und Luzerne bringt – vor allem wenn dies über- oder mehrjährig erfolgt – viele positive Effekte mit sich.
Luzernenanbau (©Stiftung Westfälische Kulturlandschaft)
Feinleguminosen verbessern die Bodenfruchtbarkeit. Sie sorgen für einen erhöhten Regenwurmbesatz, was wiederum eine gute Humusbildung sowie eine bessere Durchlässigkeit und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens zur Folge hat; und sie fixieren Stickstoff aus der Luft.
Darüber hinaus bieten sie durch ihren Blütenreichtum eine reiche Nahrungsquelle für Insekten wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen. Aufgrund ihres niedrigen Wuchses sind sie auch für Feldlerchen, Rotmilane und Rebhühner hervorragende Nahrungsflächen. Sie können für viele Feldvögel zudem geeignete Bruthabitate sein, sofern eine angepasste, naturverträgliche Mahd erfolgt. Bleiben die Leguminosen im Winter stehen, dienen sie besonders dann als wertvolle Nahrungsfläche sowie als Deckungs- und Rückzugsort.
Ungeeignet ist die Nähe zu Kleingewässern, da die Verlustrate von Amphibien bei der Mahd sehr hoch ist
Ansaat in Reinkultur oder besser als über- oder mehrjähriges Gemenge, bzw. sehr früh im Jahr als Untersaat, die anschließend als Zwischenfrucht dient
Anbaupausen von 5 Jahren bzw. im Futtergemengeanbau von 4 Jahren einhalten
Beachten! Wegen der unerwünschten Hybridisierung mit dem Sichelklee besteht in einigen Regionen Deutschland im Rahmen der Förderprogramme Anbauverbot für die Saat-Luzerne
keine Stickstoffdüngung, keine Pflanzenschutzmittel einsetzen
erster Schnitt als Hochschnitt (ca. 14 cm) sowie bei blütenreichen Beständen in den kühleren Morgen- und Abendstunden (z.B. nach 18 bzw. vor 9 Uhr oder bei niedirgen Temperaturen und bedecktem Himmel) um Bodenbrüter und Insekten zu schonen
eine Bearbeitungsruhe während der Brut- und Aufzuchtzeit wäre ideal, ist aber betrieblich schwierig
Verzicht auf der zweiten Schnitt ist naturschutzfachlich sehr wertvoll; alternativ naturverträgliche Mahd auf Teilflächen
Zur optimalen Förderung der biologischen Vielfalt sollte die Maßnahme bestmöglich auf den jeweiligen Standort und auf die dort (potentiell) vorkommenden Arten abgestimmt sein. Fachkundige Naturschutzberater*innen unterstützen Sie dabei gern!