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Artenvielfalt fördern – Schöpfung bewahren – Gemeinsam aktiv werden

Grünland als Lebensraum

Auf uns‘rer Wiese gehet was…


... und das ist nicht nur der Storch. Grünländer können - werden sie nicht intensiv bewirtschaftet - sehr artenreiche Ökosysteme sein, die vielfältigen Lebensraum bieten. Die meisten von ihnen sind, wie die Äcker, erst durch das Sesshaftwerden des Menschen entstanden. Gäbe der Mensch die Nutzung auf, entstünde an ihrer Stelle meist, nach mehr oder weniger vielen Jahren, wieder ein Wald. Lange Zeit wurden sie lediglich von Bäumen und Sträuchern frei gehalten. Je nach Standort breiteten sich dann abhängig von Bodenbeschaffenheit und Klima verschiedene Gräser, Kräuter und Blütenpflanzen aus, die wiederum unterschiedliche Insekten und in deren Gefolge andere Tierarten anlockten. Es entstanden vielfältige Frischwiesen, Feuchtwiesen, Trockenrasen, Magerrasen etc. mit ihren ganz eigenen Lebensgemeinschaften. Da diese Grünländer nicht gezielt gedüngt wurden, wuchsen sie nicht stark und konnten demzufolge nur selten geschnitten und von nicht so viel Vieh beweidet werden. Die Pflanzen waren unterschiedlich hoch und ungleichmäßig dicht, so dass viele Wildtiere genügend ungestörte Rückzugsorte und Nahrung fanden. Heute würde man diese Grünländer als artenreiches Extensivgrünland bezeichnen. Im Laufe der Zeit wurde mit wachsenden Viehbeständen die Nutzung immer intensiver. Insbesondere seit dem Einsatz mineralischer Dünger und der Entwässerung feuchter Gebiete konnten Wiesen erheblich häufiger gemäht werden. Die Vielfalt schwand, denn viele Blütenpflanzen schaffen es nicht mehr, vor dem ersten Schnitt zu blühen und Samen zu verbreiten, andere schwächt der häufige  Blattverlust zu sehr und wieder andere können sich nicht gegen ihre nährstoffliebenden Konkurrenten behaupten. Moderne Saatgutmischungen gutwüchsiger Gräser bestehen nur noch aus einigen wenigen Arten. Und auch für Tiere wurde es zunehmend ungemütlich. Weniger Nahrung zur Verfügung und häufig stört ein Mähgerät oder zu viele grasende Weidetiere beim Fressen, Schlafen, Brüten oder zerstört gar Behausung oder Nester.

Ökologische
Aspekte