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Klatschmohn

Eine etwas zerknitterte Schönheit von nur kurzer Lebensdauer


und hierzulande wohl eine der bekanntesten Ackerwildpflanzen ist der Klatschmohn (Papaver rhoeas). Wenn seine leuchtend-roten Blüten zusammen mit Kornblume und Kamille als Farbtupfer die Landschaft schmücken, ist die warme Jahreszeit angebrochen. Klatschmohn heißt er, weil die langgestielten Einzelblüten bei Wind und Regen hörbar aneinander klatschen. Im Volksmund wird er manchmal auch Seidenmohn genannt, denn seine zerknitterten, hauchdünnen Blütenblätter erinnern ein wenig an den kostbaren Stoff.

Nur wenige Tage lang öffnet sich eine Blüte, bevor sie vergeht. Sie ist duft- und nektarlos, bildet aber reichlich Pollen, der als Nahrung für Insekten dient. Deshalb werden die attraktiven Blüten von zahlreichen Bienenarten, Hummeln und anderen Insekten besucht, denen man im Sommer gut beim Schaukeln zusehen kann. Nach der Blüte entwickelt der Klatschmohn ebenso dekorative Fruchtstände, sogenannte Porenkapseln, die wie kleine Streubüchsen winzige schwarze Samen aus ihrem Inneren entlassen. Pro Pflanze werden bis zu 20.000 Samen gebildet, die je nach Umweltbedingungen mehrere Jahrzehnte keimfähig bleiben. Nicht ohne Grund gilt der Samen als Symbol für die unerschöpfliche Natur und wurde für Fruchtbarkeitszauber eingesetzt. Jungvermählte bewarf man früher oft mit Mohnsamen.

Trotz dieser Unmenge an Samen ist der Klatschmohn in den letzten Jahrzehnten auf den Getreideäckern selten geworden. Grund dafür ist vor allem die verstärkte chemische Unkrautbekämpfung. Um einen weiteren Rückgang zu verhindern, reicht oft schon der Verzicht auf Herbizide am Ackerrand. Zur Förderung der Art eignen sich insbesondere Ackerrandstreifenprogramme sowie eine extensive Bewirtschaftung mit nur mäßig hohen Düngergaben. Der Klatschmohn wächst als Herbstkeimer vor allem in Wintergetreide.

Ökologische
Aspekte